Liebe Gemeindemitglieder!
Kennen Sie das auch? Auf manchen (insbesondere größeren) Familienfesten treffen nicht nur Menschen aufeinander, die sich selten sehen und entsprechend viel, manchmal aber auch erschreckend wenig zu sagen haben, sondern auch interessante Essenskulturen aufeinander. Nein, damit meine ich nicht das laute Rülpsen von Onkel Herbert oder das Schmatzen von Tante Brigitte, sondern mit welchem Zutatenmix bestimmten Speisen begegnet wird. Ein Beispiel gefällig?
Nehmen Sie mal das kommende Osterfest und überlegen sie, wie die hartgekochten Eier verspeist werden - teilweise ist das schon unter den Familienmitgliedern unterschiedlich, manchmal klafft dieser kulinarische Unterschied aber auch zwischen einzelnen "Clans". Da wird das Ei ganz klassisch mit Salz gegessen - aber auch mit Mayonnaise oder sogar mit Maggi. Irritierte Blicke der jeweils anderen Fraktionen sind vorprogrammiert; wenn es denn bei Blicken bleibt.
Manchmal fühle ich mich dabei auch an den Glauben erinnert. Letztlich geht es um das Ei, also um das, was wir da aufnehmen. Für manchen gehört aber auch das richtige Gewürz dazu - wir würden vielleicht sagen, die Spiritualität, das was den Glauben bunt macht. Und nicht alles ist für alle gleich gut. Da sind die Geschmäcker halt verschieden - und das ist auch gut so. So bleibt man im Gespräch. Aber letztlich zählt eins: Das Ei, der Glaube, gehört auf den Tisch - gerade an Ostern!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gesegnete Osterzeit!
Es grüßt Sie herzlich,
Ihr Pfarrer Michael Röring |