Das geistliche Wort im Juni/Juli

Der Heilige Geist als göttliches Navi
Es kommt, wie es kommen muss: Nach einer Weile macht mein (älteres!) Handy schlapp. Akku leer, Navi stumm, Anzeige schwarz. Da ich nur ahnen kann, wo ich weiterfahren muss, bin ich ziemlich aufgebracht. Warum um alles in der Welt hatte ich mein gutes, zuverlässiges Garmin-Navi nicht mitgenommen? Beim Stöbern in der Fahrradtasche (ich bin auf der Suche nach der Thermoskanne mit Kaffee, zur Beruhigung!) angele ich von ganz unten eine zerknitterte Landkarte heraus: Fahrrad-Knotenpunkte. Stadt MG und Kreis Heinsberg. „Uff, Glück gehabt!“ denke ich. Schnell verschaffe ich mir einen Überblick. Und radle nach dem Kaffee beschwingt weiter.
In diesen Tagen feiern wir das Pfingstfest. Und nach der zuvor geschilderten Begebenheit kommt mir die Idee, Gottes Heiligen Geist mit
(m)einem Navi zu vergleichen. Ich möchte Sie an meinen Gedanken und Überlegungen teilhaben lassen.
Routenplanung
In mein Navi gebe ich zu Beginn meiner Fahrt mein Ziel ein und es berechnet mir die beste, kürzeste oder schnellste Route, bis zum Ziel.
Anders als ein gewöhnliches Navigationssystem zeigt uns der Heilige Geist meistens nur den nächsten Schritt. „Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte, ein Licht für meine Pfade", heißt es im Psalm 119. Eine Leuchte erhellt nur die nächsten Schritte – so führt uns der Heilige Geist behutsam vorwärts, ohne dass wir die ganze Strecke überblicken müssen.
Umwege und Neuberechnung
„Bitte wenden Sie!“ – diese Ansage kennen wir sicherlich alle. Falsch abgebogen, Ausfahrt verpasst – und das Navi merkt es sofort. Auch im Leben geraten wir manchmal auf Abwege. Wir treffen falsche Entscheidungen. Doch der Heilige Geist gibt uns nicht auf. Er berechnet unsere Route neu und führt uns sanft zurück. Manchmal sind vermeintliche Umwege Teil von Gottes Plan – weil wir dort Menschen treffen oder Erfahrungen sammeln, die uns für spätere Aufgaben vorbereiten.
Stimme und Signale
Mein Navi spricht. Manchmal aber so leise, dass ich es nicht richtig höre – besonders dann, wenn meine Mitfahrerinnen im Auto sich angeregt unterhalten, lachen oder diskutieren. Auch die Stimme des Heiligen Geistes ist oft leise, ein „sanftes Säuseln", wie es Elia erlebte. Er sendet seine Signale durch ein berührendes Bibelwort, einen beharrlichen Gedanken, eine besondere Begegnung oder eine innere Gewissheit. Um diese Signale wahrzunehmen, brauchen wir Achtsamkeit inmitten unserer lauten Welt.
Gebet als Verbindung
Ein Navi funktioniert nur mit Satellitenverbindung. Wenn die Verbindung „nach oben“ unterbrochen ist – z.B. in einem Tunnel – dann versagt es seinen Dienst. So ähnlich kann das Gebet unsere Verbindung zum Heiligen Geist sein – der Moment, in dem wir uns ausrichten und sein Signal empfangen. Im Unterschied zu technischen Geräten erreicht uns der Heilige Geist auch in den „Funklöchern" des Lebens. Je regelmäßiger wir in Verbindung bleiben, desto vertrauter wird uns seine Stimme. Der Heilige Geist als göttliches Navi – er plant unsere Route, führt uns manchmal auf überraschende Umwege, spricht durch verschiedene Signale und bleibt immer mit uns verbunden. Anders als ein technisches Gerät ist er keine unpersönliche Stimme. Sein Akku ist niemals leer, seine Energie kann uns jeden Tag erfüllen. Die heilige Geistkraft ist Gottes liebevolle Gegenwart in unserem Leben – eine Begleiterin, die uns nie im Stich lässt.