Mehr Taufen und Trauungen - Mehr Austritte und weniger Gottesdienstbesuchende:Kirchenstatistik Bistum Aachen
„Wir erleben seit Jahren ein mehrschichtiges Bild kirchlichen Lebens“, sagt Generalvikar Dr. Andreas Frick. „Starkes kirchliches Engagement steht neben kritischer Betrachtung, diakonisches Wirken und wirksame Seelsorge neben dem Verlust von Kirchenmitgliedern. Die tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen, die zunehmende Singularisierung ehedem homogener Gruppen und veränderte Lebensentwürfe sind Realitäten, denen wir uns als Kirche stellen“, so der Generalvikar weiter. Insgesamt zählt das Bistum knapp 965.000 Katholikinnen und Katholiken. Damit gehört es zu den elf größten Diözesen von insgesamt 27 in Deutschland.
2021 ließen wieder deutlich mehr Eltern ihre Kinder taufen, schickten sie zur Erstkommunion oder empfingen Jugendliche das Sakrament der Firmung. Die Zahl der Taufen stieg um 36 Prozent auf 5.815 (4.267), zur Erstkommunion gingen 6.110 (5.660) Kinder und 3444 Jugendliche (2.170) wurden gefirmt. Die Zahl der Hochzeiten hat sich gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppelt, was wohl auch darauf zurückzuführen ist, dass wieder in einem größeren Rahmen gefeiert werden konnte. Insgesamt lag die Zahl der Trauungen bei 788 (414).
Nach einer historisch niedrigen Austrittsquote in 2020 erhöhte sich die Zahl der Kirchenaustritte im vergangenen Jahr auf 12.684 (6.841). Die Gründe dafür sind vielschichtig und durchziehen sämtliche Altersgruppen und Bevölkerungsschichten in den städtischen und ländlichen Regionen. Neben finanziellen Gründen spielt auch das allgemeine Bild über die gesamtkirchliche Aufarbeitung des Missbrauchs eine Rolle.
„Umso wichtiger ist der Veränderungsprozess, den wir im Bistum Aachen konsequent weiter fortsetzen. Immer mit dem sensiblen Blick darauf, was die Menschen von Kirche brauchen und wo diese Heimat bieten kann. Das ist unsere Haltung und bestimmt unser Bewusstsein“, sagt Generalvikar Dr. Andreas Frick.