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Bußläuten zur Reichsprogromnacht

Das Läuten der Glocken in unseren Kirchen soll an das Leid erinnern, das den jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 im gesamten damaligen deutschen Reich zugefügt wurde.
Datum:
26. Okt. 2022
Von:
ACK

Die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Mönchengladbach, Jüchen und Korschenbroich (ACK) hat ein Bußläuten am Abend des 9. November von 21.50 Uhr bis 22.00 Uhr beschlossen. Das Läuten der Glocken in unseren Kirchen soll an das Leid erinnern, das den jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 im gesamten damaligen deutschen Reich zugefügt wurde:

  • unzählige Juden wurden ermordet,
  • 30.000 jüdische Bürger in Konzentrationslager eingeliefert,
  • 1400 Synagogen und Bethäuser (auch die Synagogen von Mönchengladbach, Rheydt, Wickrath, Wickrathberg und Odenkirchen),
  • tausende jüdische Geschäfte, Wohnhäuser und Friedhöfe zerstört.

Die christlichen Kirchen aber, die als einzige vom Staat noch weitgehend unabhängige Institutionen in der Lage gewesen wären, gegen dieses entsetzliche Pogrom zu protestieren, schwiegen. Noch nicht einmal die Glocken der christlichen Kirchen läuteten, als die Synagogen brannten. Daher empfinden wir Christen heute Scham und Schuld. Das Bußläuten soll uns die damalige schweigende Hinnahme dieses furchtbaren Unrechts durch die christlichen Kirchen bewusst machen. Die ACK will mit dem Bußläuten am 9. November dazu beitragen, das Gedenken an die Verbrechen an unseren jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern  wach zu halten, damit wir sie niemals vergessen. Wir Christen sind durch das abendliche Läuten zu Buße und Gebet eingeladen, um dem Vergessen und jeder Art von Antisemitismus heute entgegenzuwirken.