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Das geistliche Wort im Dezember / Januar

Es gibt Tage, an denen ich froh bin, meine Wohnungstür hinter mir zumachen zu können – endlich zuhause, keine Hektik, kein Stress. Keine Mails, keine Anrufe. Keine Menschen, keine Termine mehr. Einfach nur ich in meinen eigenen vier Wänden. Tür zu, Schotten dicht.
Datum:
1. Dez. 2023
Von:
Gabriele Rütten, Gemeindereferentin

Macht hoch die Tür, die Tor macht weit...

Vielleicht kennen Sie diese Erfahrung. Eine geschlossene Tür gewährt Schutz, Privatsphäre, vielleicht Stille und Abgeschiedenheit. Zeit und Raum für mich und meine Gedanken. Auf der anderen Seite macht jede von uns aber auch die Erfahrung, wie ärgerlich und enttäuschend verschlossene Türen sein können: bei Freundinnen oder Nachbarn, beim Amt, bei der Arztpraxis oder ganz einfach in einem Ladengeschäft oder beim Eiscafé.

Vor der verschlossenen Tür zu stehen ist keine schöne Sache. Wo haben Sie schon mal geschlossene Türen erlebt – und waren womöglich traurig oder enttäuscht darüber? Sicher fallen Ihnen viele Beispiele ein …

Das oben zitierte Adventslied fordert uns auf, Türen und Tore zu öffnen – denn „es  kommt der Herr der Herrlichkeit“, Gottes Sohn Jesus, dessen Kommen wir erwarten.

Wir sind eingeladen, unsere Türen zu öffnen für ihn, gerade und besonders im Advent. Und wir sind eingeladen, unsere Türen zu öffnen für unsere Mitmenschen: für die, die ein tröstendes Wort brauchen. Für die, die einsam sind oder Sorgen haben. Für die, denen ich ein freundliches Lächeln schenken kann. Oder einfach für die, die auf eine Tasse Kaffee vorbeikommen, um ein wenig zu erzählen. Wie erleben Sie es, wenn Ihnen Türen geöffnet werden, wenn sie eingeladen und willkommen sind? Da gibt es sicher auch viele Erinnerungen und Erlebnisse …

Aber wie kommt nun „der Herr der Herrlichkeit“, wie kommt Gott durch meine Tür? Ist sie überhaupt offen für ihn? Ich glaube, dass Gott nicht mit Prunk und Protz zu mir kommt, so wie man es sich für einen „König aller Königreich“ vorstellt. Vielmehr denke ich, dass er da ist in den kleinen, unscheinbaren Dingen. Er ist da in jeder menschlichen Begegnung. Er kommt zu mir auch in den Menschen, denen ich meine (Herzens-)Tür öffne. Manchmal versteckt, manchmal ganz offensichtlich.

Meine Aufgabe im Advent kann sein, Gott zu entdecken und willkommen zu heißen – in jedem Augenblick, in jeder Begegnung, in jedem Menschen. Und natürlich auch in mir. Und Sie? Mögen Sie auch mitmachen bei dieser adventlichen Aufgabe?