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Der Tag ist da

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Seit Monaten wurde es immer wieder angekündigt, darauf hingewiesen, die entsprechenden Weichen gestellt… und doch schien es noch weit weg, dass noch viel Zeit bliebe... Doch nun war es soweit: Pfarrer Michael Röring wurde von seinem Amt entpflichtet und hat die Gemeinde verlassen.
Datum:
31. Jan. 2024
Von:
Christoph Tenberken

Pfarrer Röring verabschiedet sich aus Wickrath

Der Anblick einer vollen Kirche ist leider selten geworden. Umso schöner war es, die Antoniuskirche am 14. Januar 2024 zur Verabschiedung von Röring wieder einmal so gut gefüllt zu sehen: Gemeindemitglieder, Vertreterinnen und Vertreter verschiedenster Gremien, kirchliche Abordnungen, Presse, Schützen… sie alle waren gekommen, um Röring ‚Auf Wiedersehen‘ zu sagen. Pfarrer Röring zelebrierte die Messe, mit am Altar standen Regionalvikar Ulrich Clancett und Subsidiar Heinz-Josef Biste. Zahlreiche aktive und ehemalige Messdiener und Messdienerinnen taten ihren Dienst und zusätzlich noch Lektorin und zwei Wort-Gottes-Feier (WoGo)-Leiterinnen. Zur Begrüßung tat Pfarrer Röring direkt kund, dass insbesondere in dieser Messe viel von dem zu sehen sei, was ihm schon immer wichtig war. Doch dazu später mehr.

Regionalvikar Clancett verlas die Urkunde über die Entlassung Rörings als leitendem Pfarrer in Wickrath. „Nur ein Papier“, wie er sie schon viele hätte, ergänzt er und dass er sich zugleich freue, dass sich Röring nicht ganz“ vom Acker“ mache, sondern in Giesenkirchen weiterhin als Priester tätig sei. Er dankte ihm für die Spuren, die er (Röring) hinterlassen werde und dass er den Abschied, mit allem, was dazu gehört, gut vorbereitet hätte – ohne große Aufregung, wie es eine Art sei, und zielstrebig.

Besonders feierlich gestaltet wurde die Messe durch den Einsatz der Chöre, von Orgel und Trompete. Das feierliche „Gloria“ sorgte für das erste Gänsehautfeeling. Bei der Gabenbereitung sangen Chor und Gemeinde abwechselnd „Pilger sind wir Menschen“ – ein Lied, das mit einem großen Augenzwinkern auf den Pilger Röring am Altar verwies.

„Durch Taufe und Firmung sind alle dazu befähigt, an Auftrag der Kirche und deren Verkündigung mitzuwirken“, ist ein Zitat aus Rörings erster Predigt in Wickrath, die er anlässlich der Festmesse zu seinem Antritt gehalten hatte. Dass dieses Zitat im Rahmen von Gottesdienst und der sich anschließenden Dankworte immer wieder eine Rolle spielte zeigt, wie sehr es sich Röring selbst zu Herzen genommen und gelebt hat. Im Besonderen war es Pfarrer Röring immer ein Anliegen, dass Frauen in der Kirche eine größere Rolle einnehmen und so hielten auf seinen Wunsch hin, die beiden WoGo-Leiterinnen Annette Breuer und Bianca Kempers die Predigt. Eindrucksvoll verbanden sie den Evangeliumstext mit ihren Erfahrungen mit und Dankesworten für Pfarrer Röring: „Wie Petrus und die anderen Jünger damals den Mut hatten, die nicht immer bequeme Botschaft Jesu zu verkünden, so nahm auch Michael Röring nie ein Blatt vor den Mund. Wenn ihm dies in seiner Anfangszeit in Wickrath auch das Leben manchmal schwer machte, so erhielt er noch kürzlich spontan Applaus für seine Predigt. So ändern sich die Zeiten. (…) Im Bewusstsein, nicht alle Aufgaben selbst übernehmen zu können, ließ er zu, dass Haupt- und Ehrenamtler sich bestimmter Themen annahmen und diese nach der ihren Art gestalteten“. 

Diesen Dankesworten schlossen sich auch die Vertreter der Pfarre St. Laurentius (mit Sparstrümpfen im Gepäck, deren Strickmuster „K-Team“ und „SL“ aufwiesen) sowie der Pfarre St. Matthias (Wein und Bücher für die Pilgerschaft) an. Auch die Chronik der „Wickrather Hirten“ konnte dank Uli Schröders um ein weiteres Kapitel ergänzt werden. Die weit sichtbare ökumenische Verbundenheit in Wickrath zeigte sich auch hier: Pfarrerin Gommel-Packbier nebst Abordnung aus dem Presbyterium ließen es sich nicht nehmen, Röring zu verabschieden. Jede Menge Schokolade versüßt den Abschied und die Einladung zu einem gemeinsamen Ausflug mit Fahrt auf einer Ein-Spur-Bahn lassen darauf vertrauen, dass man sich spätestens im Sommer wiedersieht. Gerührt waren viele dann vom besonderen Segen, den Pfarrerin Gommel-Packbier auf „ihren Michael“ herabrief. 

Besonders emotional wurde der Schluss des Gottesdienstes: Auf die Melodie des bekannten englischen Abschiedsliedes „Auld Lang Syne“ sangen Chor und Gemeinde gemeinsam im von Uli Schröders neu gestalteten Text davon, dass „der Tag nun da“ sei und sich „uns‘re Hand zum Abschiedsgruß“ hebe. Während von der Kirchenrückwand der „Gute Hirte“ auf Pfarrer Röring und die versammelte Gemeinde herabschaute, endete das Lied mit „es leite dich und geb‘ dir Kraft unser Herr, der gute Hirt“.

Der sich anschließende Umtrunk wurde von den Gemeindemitgliedern genutzt, um noch einmal persönlich Abschied zu nehmen, in gemeinsamen Erinnerungen zu schwelgen oder persönliche Erinnerungsfotos zu machen. 

Danke lieber Pfarrer Röring, lieber Michael, für die gemeinsame Zeit! Für die Zukunft viel Segen!

Abschied Pfr. Röring