Ein Nachruf, also. Über Gisela (Pruß). Die Gisela, die noch vor Kurzem vermeintlich gesund und sicherlich putzmunter durch Wickrath spaziert, getingelt und was nicht sonst noch alles ist. Heiliger Bimbam!
Ich will ehrlich sein, ganz uneigennützig sind diese Zeilen nicht, sondern sie sollen mir vielleicht auch helfen, den Schock, den die Nachricht von ihrem plötzlichen Tod ausgelöst hat, zu verarbeiten.
Meist fröhlich, gut gelaunt, stets bestens informiert über „ihr“ Wickrath, das ihr so am Herzen lag, war sie in genau dem angenehmen Maß neugierig, dass man ernsthaftes Interesse erkannte. Sie war ein ebenso fester wie zentraler Bestandteil unserer Gemeinde St. Antonius (und später auch St. Matthias), aktiv in KFD, Matthiasbruderschaft, als Wortgottesdienstleiterin oder Lektorin, rasende Reporterin und lange Jahre Mitherausgeberin des Pfarrbriefes, sie war einfach immer hilfsbereit und im wahrsten Sinne des Wortes hilfreich.
Für uns, Maria Bode und mich im Pfarrbüro, war sie ein kaum bezahlbarer Schatz, kein Botengang war ihr zu weit oder zu spontan, ein kurzer „Ruf“ nach nebenan, und die Vertretung für Altenheimandachten, Wort-Gottes-Feiern oder Lektorendienste war geregelt.
Noch lange könnte ich diese Aufzählung fortführen, dabei kenne ich nicht mal die Geschichten von früher, aber genau an dieser Stelle und diesem Moment scheint es mir nur passend, ihr zu wünschen „Vergelt´s Gott!“.
Wann immer ich die Klosterstraße heraufkomme, schaue ich auf ihr Haus und rechne damit, sie am Fenster stehen und winken zu sehen. Gisela, ich werde Dich vermissen, so wie es viele tun werden, und ich wünschte, ich wäre bibelfest genug, den passenden Vers, der Dir, Deiner Art und Deinem Schaffen gerecht wird, zu zitieren. Aber ich versuche es gar nicht erst, darum nur: Farewell, du treue Seele
Alexander Küppers
für den Koordinationskreis Wickrath&Land und eigentlich alle